Donnerstag, 14. Mai 2009

eTourism Dialog 2009 - Kleinwalsertal

Das Vorarlberger Kleinwalsertal war am
Dienstag bereits zum fünften Mal Schauplatz für innovative Strategien
und Erfahrungen in der Tourismusbranche: Über 100 interessierte
Touristiker tautschten sich zum Thema "elektronischer Tourismus" aus
- und erfuhren, welche Modelle Zukunft im Tourismus haben.

"Es ist nicht genug zu wollen, man muss auch tun", eröffnete Mag.
Alexander Fritsch, Obmann der "eTourism Foundation", mit einem
Goethe-Zitat die Fachtagung im Kleinwalsertal. Unter diesem Motto
wurden mit dem "eTourism Foundation Dialog" und der
Abendveranstaltung "Walser Impulse" gleich zwei Fachsymposien an
einem Tag veranstaltet. Die neu gegründete "eTourism Foundation" mit
dem Sitz im Kleinwalsertal übernahm dabei die Schirmherrschaft. Der
gemeinnützige Verein hat sich zum Ziel gesetzt, den elektronischen
Tourismus im Alpenraum zu professionalisieren.

Wie sieht die optimale Online-Kommunikation im Tourismus aus?

"Nutzen Sie alle vorhandenen Möglichkeiten, die das Internet
bietet", propagierte Georg Ziegler eindringlich. Der "B2B"-Manager
des größten deutschsprachigen Hotel-Bewertungsportales
"Holidaycheck", erläuterte: "nur wer gefunden und positiv
wahrgenommen wird, wird am Schluss auch gebucht." Dabei nimmt das
Thema Hotel-Bewertung einen immer größeren Stellenwert ein - durchaus
zum Nutzen der Hoteliers: Bei 80 Prozent der Bewertungen wird das
besprochene Hotel weiterempfohlen. In der detaillierten Beurteilung
sind dann allerdings schon die einen oder anderen Schwachstellen zu
entdecken. "Diese ausführliche Kritik macht das Ganze ja auch
glaubwürdig", hält Ziegler fest.

Studien zeigen, dass sich rund 70 Prozent der potenziellen Gäste
vor der Buchungsentscheidung im Internet informieren. Roman
ergänzt: "Wie Untersuchungen zeigen,
sinkt bei Intensivnutzern die Aufmerksamkeit bereits nach neun
Sekunden rapide." Einig waren sich die Experten in der Frage, welche
Rolle dabei die lokalen Tourismusorganisationen spielen müssen:
"Tourismus- und Destinationsorganisationen müssen als 'Zugpferde'
nicht nur selbst das Internet bestmöglich nutzen, sondern auch die
Betriebe in der Region fürs Internet fit machen", fasst Egger die
Ergebnisse der Diskussion zusammen.

"World Café" ermöglichte intensiven Austausch

Neben den Vorträgen von Experten wurde am Nachmittag ein "World
Café" mit 70 Teilnehmern veranstaltet. In Kaffeehaus-Atmosphäre
entstand ein lebendiges Netzwerk von Gesprächen: "Im direkten
Erfahrungsaustausch mit Fachleuten und Praktikern konnte ich viele
neue Ideen für unsere eigene Arbeit mitnehmen", schildert Claudia
Schleh, Geschäftsführerin von Kleinwalsertal Tourismus, ihre
Erfahrungen. Schleh: "Das Kleinwalsertal möchte sich als fitteste
Destination in Sachen neuer Medien positionieren und kann mit solchen
Veranstaltungen wertvolles Know-how ins Tal holen."

Hotels: Der "Krise" gegensteuern

Bei der Abendveranstaltung "Walser Impulse" stand anschließend der
praktische Umsetzungsnutzen im Vordergrund: 60 Hoteliers aus der
Region erhielten aus erster Hand brandaktuelle Tipps, wie eine
Website den gestiegenen Nutzeransprüchen genügen kann. Gerade weil
die vieldiskutierte Wirtschaftskrise ihre tatsächlichen Auswirkungen
auf den Tourismus erst mit Verzögerung zeigen wird, möchten sich
viele Hoteliers mit einem perfekten Internetauftritt bestmöglich
präsentieren. Dass dabei viel falsch gemacht werden kann, weiß
Dipl-Ing. Gesine Schneider, langjährige "eFitness"-Beraterin im
Kleinwalsertal: "Die meisten Hotel-Websites weisen grundlegende
Mängel auf - und das wirkt sich mittlerweile auch direkt auf den
Buchungserfolg eines Betriebes aus." Eine professionelle Beratung,
kombiniert mit betriebsinternem Online-Know-how, scheint dabei als
Gebot der Stunde, denn mittlerweile werden 50 Prozent des Umsatzes im
Alpentourismus über E-Mail und Internet eingeleitet. "Gelingt es
einem Hotel, sich in diesen Bereichen positiv von seinen Mitbewerbern
abzuheben, werden sich wohl auch die Auswirkungen der Krise besser
verkraften lassen", erläutert Dr. Egger seine Einschätzung der
momentanen Situation.

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